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Muss die Energiewende auf die Bundespolitik warten?

Auch wenn die Bundespolitik es allen leichter machen könnte, lautet die Antwort des Fraunhofer ISE in den kürzlich veröffentlichten Fakten zur Photovoltaik in Deutschland: „Nein“ – die Energiewende braucht nicht nur das Agieren der Bundespolitik.


Der Ausbau der Erneuerbaren Energien gründet nicht allein auf den Entscheidungen im Bundestag, der als Gesetzgeber den Rahmen für die Energiewende bestimmt. Daneben gibt es laut ISE eine Reihe weiterer Akteure, die in ihren Handlungsfeldern viel bewegen können, auch unabhängig vom regulativen Rahmen. Ein Handeln dieser Akteure würde zudem deutliche Signale in die Politik senden. So können Verbraucher beim Bezug von Strom und Wärme, bei der Wahl ihres Transportmittels und in ihrem gesamten Konsum erneuerbare Energien und Energieeffizienz nachfragen. Geldanleger sind gefordert, in die Energiewende zu investieren, sei es auf dem eigenen Dach, in Beteiligungsgesellschaften oder Fonds. Entscheider in Gewerbe- und Industriebetrieben oder in Stadtwerken können prüfen, welche Maßnahmen sich nachhaltig rechnen und gleichzeitig die Energiewende voranbringen. Schließlich können Bundesländer, Städte und Gemeinden die Energiewende durch eine Fülle von Maßnahmen fördern, von der Beratung der Akteure über Investitionszuschüsse und andere Arten der Förderung von Projekten, die Bereitstellung von Flächen, die Verpflichtung von Bauherren zu Solarinstallationen bis hin zu eigenen Investitionsentscheidungen."

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE liefert diese wie andere Antworten zur Lage der Solarenergie mit seiner neusten Fassung der Fakten zur Photovoltaik in Deutschland – zusammengestellt von Harry Wirth, Fraunhofer ISE. In dem sogenannten Leitfaden finden sich unterschiedlichste Themenkapitel in einem gut gemachten Frage-Antwort-Spiel zum Potenzial und den Herausforderungen von Photovoltaik-Technologien, PV-Anlagen und PV-Strom.

Ob PV-Fachleute, Kommunen, Hauseigentümer, Verbraucher oder Investoren, der Leitfaden richtet sich an verschiedene Interessengruppen und ihre Fragestellungen. Er hilft dabei, eine gesamtheitliche Bewertung des Photovoltaik-Ausbaus in Deutschland zu bekommen.