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reconcept-Projektentwicklung: Prämisse, Prozesse, Herausforderungen

Die Herausforderungen im Kontext der Energiewende sind komplex. Um den globalen Klimawandel einzudämmen, sind entschlossene Maßnahmen erforderlich. In diesem Zusammenhang beleuchten wir heute im Gespräch mit Philipp Dietze, Abteilungsleiter unserer reconcept Projektentwicklung Deutschland, die zentrale Bedeutung der Projektentwicklung und das Vorgehen bei reconcept.

Im Gespräch: Projektentwickler Philipp Dietze

Herr Dietze, mit Blick auf die Energiewende, welche Rolle nimmt die Projektentwicklung ein?

Dietze: Nun jedes Projekt will zunächst einmal gut geplant und konzipiert sein, das trifft auch auf neue Wind- oder Solaranlagen zu. Für uns Projektentwickler heißt das, wir starten mit der Flächensicherung, verhandeln Pachtverträge und kümmern uns um behördliche Genehmigungen und lokale Vereinbarungen. All dies erfordert eine umfassende Planung, Kommunikation und Fachkenntnisse.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie dabei konkret?
Unsere Herausforderungen sind die der Energiewende generell: finanzielle Hürden, politische Barrieren, Fragen zur Akzeptanz und komplexe technische Aspekte. Diese Punkte gehören gelöst, bevor Photovoltaik- oder Windkraftanlagen gebaut werden und nachhaltiger Strom produziert werden kann. Die Projektentwicklung als solches, und vor allem wie sie gestaltet ist, spielt somit eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Energiewende.

Und wie gestalten Sie diesen Prozess bei reconcept?
Alles beginnt mit der Recherche nach einem geeigneten Projektstandort und einer ersten Grundsatzanalyse zur Flächeneignung. Anschließend suchen wir den Kontakt zu Grundstückseigentümern, besprechen und verhandeln Pachtverträge und beantragen Netzanschlüsse. Wir beschäftigen uns zudem mit den lokalen Faktoren wie Umweltschutz oder rechtliche Anforderungen und treffen Vereinbarungen mit örtlichen Gemeinschaften und politischen Institutionen. „Anlagenplanung nach Maß. Regional. Naturverträglich“, so lautet unsere Prämisse, und die spiegelt sich in unseren projektspezifischen Planungskonzepten wider. Die Resonanz hierauf ist regelmäßig positiv. Professionelles Projektentwicklungsgeschäft begreifen wir als Brücke zwischen Idee und Umsetzung, um ehrgeizige Ziele für Erneuerbare Energien in konkrete, funktionierende Projekte zu verwandeln.

Apropos „konkrete, funktionierende Projekte“: Werfen wir einen kurzen Blick auf die reconcept-Projektentwicklung Deutschland. Woran arbeiten Sie aktuell?
Regional konzentrieren wir uns seit über drei Jahren auf den Norden und Osten Deutschlands. Unsere aktuelle Pipeline umfasst vor allem Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab einer Größe von fünf Hektar. Die Gesamtleistung summiert sich auf rund 870 Megawatt. Hier setzen wir täglich gemeinsam weiter an: Wir pflegen einen engen Kontakt zu unseren Projekt-Stakeholdern und entwickeln das Portfolio zudem stetig weiter. Darüber hinaus sind wir auch offen für neue innovative Ansätze und arbeiten dabei innerhalb unserer Unternehmensgruppe eng zusammen. Beispielsweise evaluieren unsere Kollegen in Finnland aktuell Hybrid-Lösungen, planen Photovoltaik zwischen bereits genehmigten Windenergieanlagen und testen Batteriespeicher. Das kann auch für unsere Projekte interessant werden.
 
Klingt wegweisend – und komplex. Wie sorgt reconcept für die nötige Effizienz?
Unsere lange Marktexpertise ist essenziell, um den vielschichtigen Prozess effizient zu gestalten. Entscheidend ist auch, dass jedes Projekt bei uns von einem hauptverantwortlichen Projektentwickler gemanagt wird – und das von Anbeginn. Zudem können wir neben unserem intern interdisziplinär aufgestellten Team auf ein langjähriges Branchen-Netzwerk zurückgreifen und integrieren nach Bedarf und Möglichkeit ortsansässige Fachbetriebe in unsere Projekte. Kurze Wege sind oftmals das Geheimnis im Handling von umfangreicheren Projekten. Dazu gehört auch der Austausch auf Augenhöhe – intern wie extern mit Projektpartnern, Gemeinden und Bürgern. Letztendlich geht es um das Ziel von nachhaltiger Energieversorgung in Kombination mit direkter regionaler Wertschöpfung. Wichtig, wenn es um die Vor-Ort-Akzeptanz von Erneuerbaren geht.
 
Die Gemeinden, also die Menschen vor Ort, spielen eine wichtige Rolle für Ihre erfolgreiche Projektentwicklung?
Gewiss. Letztendlich braucht es die Zustimmung der Gemeinden für einen Solar- oder Windpark auf einer von uns vorgesehenen, gepachteten Freifläche. Um die kommunale Zustimmung für unser Vorhaben zu bekommen, präsentieren wir in einer frühen Phase unsere Pläne vor Ort, führen Gespräche mit Gemeindevertretern und Anwohnern, bieten regionalspezifische Planungslösungen und Bebauungskonzepte und gehen explizit auf die Vorteile sowie den finanziellen Mehrwert des Projekts für die Region ein.

Herr Dietze, vielen Dank für diese Einblicke in die reconcept-Projektentwicklung.

reconcept-Projektentwickler Philipp Dietze